Neubau Seibold

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Lage

D-67661 Kaiserslautern-Dansenberg, Dansenbergerstrasse 98

Von Osten her sieht das unbebaute Grundstück im Januar 2004 noch so aus:


Konzept

Es war Ende 2001 als Frau Susanne Seibold mir das erste Mal ihr Einfamilienhaus in Kaiserslautern zeigte ( siehe Bild oben). Es diente damals als Familienwohnung und Büro der Firma ET EnergieTechnik Seibold und Partner GmbH und platze im Versuch diese 2 Funktionen zu erfüllen aus allen Nähten. Insbesondere der Bürobereich verlangte mehr Raum und drängte sich mehr und mehr in den Wohnbereich hinein, was auf die Dauer zu unhaltbaren Zuständen führte.

Eine Erweiterung war dringend angesagt.

In weiser Voraussicht war schon früher das östliche Nachbargrundstück (im Bildvordergrund) dazugekauft worden.

Und in diese Richtung sollte das Haus erweitert werden und zukünftig ein Büro- und Wohnhaus sein. Der anfänglich kleine Büroanbau wurde im Laufe der Planung immer grösser, es wurde mehr Bürofläche gebraucht und eine zusätzliche 2 1/2 Wohnung kam dazu. Der Anbau wurde zu einem unabhängigen Gebäude, das aber mit einem gemeinsamen Haupteingang und einer Arkade nach wie vor intensiv mit dem bestehenden Gebäude verbunden war.

Aus vielfältigen Gründen kam es in der mehrjährigen Planungsphase zu einigen Unterbrüchen, nach denen sich die Planungsgrundlagen jeweils stark verschoben hatten, so dass sich das heutige Projekt als eigenständiges Gebäude präsentiert, das mit dem Altbau keine bauliche Verbindung mehr hat. Dennoch sind viele Elemente des ursprünglichen Projektes auch in den Neubau eingeflossen.

Das heutige Projekt ist ein freistehendes Wohn- und Bürohaus. nicht mehr eine Erweiterung des Altbaues. Die Nutzungen sind auf drei Geschosse verteilt. Im Sockelgeschoss sind die 3 Büroräume, Technik- Lager- und Kellerräume, im Erdgeschoss und im Dachgeschoss ist eine 5 1/2 Zi Wohnung angeordnet.

Das Gebäude duckt sich ins Gelände hinein, zeigt auf der Strassenseite nur wenig von seinem Volumen, lässt dem Nachbarhaus mit seinem steilen und hohen First die Dominanz. Ein starkes Element des Neubaues ist die sandsteinrot eingefärbte Betonwand: sie verbindet die einzelnen Gebäudeteile, trennt den halbprivaten Aussenraum vom privaten Innen, bildet in der Nordostecke zu Stützen aufgelöst den Garagenbau, legt sich flach und wird zum Vordach über dem Hauseingang, deckt daneben den Parkplatz, bildet arkadenartige Stützen, die sich um die nordwestliche Hausecke herumziehen, sich zu einem Flachdach wandeln und so den Besucher eine halbe Treppe zum Büroeingang herunterführen, um daneben die Farbe an den Sandsteinsockel des Nachbargebäudes zu übergeben. Eingelassen in diese Wand ist ein Reliefband, das die Künstlerin Gertrud Schrenk zusammen mit der Bauherrin für diesen Ort entworfen hat. Im Balkontisch auf der Südseite taucht der rote Beton ein weiteres Mal auf, nochmals als Stützen und als Platte. Als senkrecht stehende Scheibe bildet er als markante Form im Inneraum das zentrale Konstruktionselement der Treppe.

Bei der Grundrissgestaltung wurde darauf geachtet, dass auch spätere Nutzungsänderungen ohne grosse bauliche Eingriffe möglich sind. So kann das Büro im Sockelgeschoss durch den Einbau eines Bades (die Anschlüsse sind vorbereitet) in eine gute 3 Zimmer Wohnung verwandelt werden. Auch könnte das Büro als Wohnungserweiterung der EG Wohnung genutzt werden, die interne Treppe ist bereits vorhanden. Gleichzeitig eignet sich der Wohnungsgrundriss auch für eine Büronutzung. Diese gosse Flexibilität der Grundrisse ist eine direkte Folge der langen Planungszeit, in der immer wieder auf neue Gegebenheiten reagiert werden musste.

In der Umgebungsgestaltung wurde darauf geachtet, dass sich Büro - und Wohnnutzung nicht stören. Dies wird erreicht durch eigenständige Zugänge und Eingänge der beiden Teile. Auch auf der Gartenseite haben beide Teile ihre eigenen Aussenbereiche, die möglichst unabhängig voneinander funktionieren. Der unmittelbare Gartenbereich vor der Südfassade gehört zum Sockelgeschoss. Im EG streckt sich ein grosser Südbalkon weit über diesen Sitzplatz heraus und eine Treppe ermöglicht den direkten Zugang in den grossen Garten ohne die Nutzung im Sockelgeschoss zu stören.