Umbau Waschhaus Hiltpold

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Lage

CH-8926 Kappel a.A. Näfenhäuser 11

Von Westen her kommend steht das Waschhaus (in Bildmitte mit den 2 Fenstern) unmittelbar an der in den Weiler aufsteigenden Strasse. So sieht es vor dem Umbau aus.


Der Weiler steht unter überregionalem Ortsbildschutz. Das Waschhaus selbst nicht, es könnte theoretisch durch einen Neubau mit gleichem Volumen und Form ersetzt werden.

Es strahlt mit seinen 60 cm starken Bruchsteinmauern eine behäbige Selbstverständlichkeit aus.

Die Vorgeschichte

Immer wieder wurde die Eigentümerin des Waschhauses von Bekannten und Passanten angefragt, ob das kleine Haus nicht ausgebaut werden könnte und als Atelierwohnung vermietet werden könnte.

Mit dieser Frage trat die Bauherrschaft an mich heran. Schnell war klar, dass ein derartiger Umbau vom rechtlichen Standpunkt und von der vorhandenen Bausubstanz her möglich ist.

Gemeinsam entwickelten wir ein Umbauprojekt.

Das Waschhaus

Die Aussenwände im Erdgeschoss bestehen aus ca. 60 cm starkem Bruchsteinmauerwerk. Ueber der Tür findet sich im Sandsteinsturz die Jahreszahl 1887. In der Nordwestecke weist das Mauerwerk aussen deutliche Spuren einer Senkung auf. Vor Jahren angebrachte unbeschädigte Gipsbrücken zeigen jedoch, dass die Senkung sich gefestigt hat und heute keine Bewegungen mehr stattfinden. Der Erdgeschossboden ist teilweise betoniert, teilweise mit Tonplatten belegt, teilweise gestampftes Erdreich/Kies.

Es sind keine Werkanschlüsse (Elektrisch, Wasser, Kanalisation,TV, Telefon) vorhanden. Ein Kamin für Holzfeuerung besteht.

Die Decke über EG ist eine Holzbalkenkonstruktion mit Holzriemen als Bodenbelag. Die Deckenkonstruktion ist in befriedigendem Zustand, weist allerdings grosses Gefälle auf (15 cm in der Diagonalen). Der Bretterboden ist verwurmt. Eine Treppe besteht weder innen noch aussen.

Die Dachkonstruktion ist in mehrheitlich in gutem Zustand. Einzelne Schwellen und Holzkonsolen müssen ersetzt werden. Die Aufschieber sind nicht die ursprünglichen. zu einem unbekanntem Zeitpunkt wurden die originalen durch längere ersetzt.

Das Projekt

Das bestehende Waschhaus wird in eine 2-geschossige Atelierwohnung umgebaut.

In Absprache mit dem kantonalen Amt für Raumplanung und Vermessung (ARV) legen wir fest, dass der murale Charakter des Gebäudes möglichst weitghend erhalten werden soll. Die Fassaden werden nur geringfügig verändert. Nur die Südfassade wird angetastet: ein über die gesamte Gebäudehöhe durchgehender Schlitz ermöglicht grössere Fensterflächen für mehr Licht im Inneren und Ausgänge in den Garten , bzw. auf den Balkon.

Der Erdgeschossboden wird nur sehr geringfügig abgesenkt. Das Erdgeschoss wird zu einem Wohnraum mit Küchennische ausgebaut. Eine innere Treppe führt in den Schlafraum im DG. Unter der Treppe wird ein kleines WC eingebaut. Im DG befindet sich neben dem Schlafzimmer ein Bad mit WC.

Auf grosse Terrainveränderungen wird verzichtet, es finden nur kleine Anpassungen statt.

Auf eine Unterkellerung wird verzichtet. Der Bau ist nicht schutzraumpflichtig.

Grossen Wert legen wir auf die Ablesbarkeit von alten, bestehenden Bauteilen gegenüber den neuen.

Ein Umbau dieses charaktervollen Nebengebäudes kann angepackt werden.

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Im August 2005 wird die Baubewilligung erteilt, nachdem auf Anweisung des ARV noch einige Anpassungen vorgenommen werden musste.

Leider wurde das Projekt unmittelbar vor der Vergabe der ersten Arbeiten von der Bauherrschaft gestoppt und vorerst aufs Eis gelegt. Grund waren Bedenken, dass das Häuschen nicht kostendeckend vermietet werden könnte.
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2010: Die Bauherrschaft ist wieder mutig geworden und hat das Häuschen ausgebaut. Es wird heute bewohnt.
Da ich an diesem Ausbau in keiner Art und Weise mehr beteiligt war, kenn ich die Details nicht, habe leider auch keine Fotos.